Um die Anwendenden bei der BIM-Planung zu unterstützen, entwickelte CRB gemeinsam mit dem Institut Digitales Bauen der FHNW eine datenbankgestützte Lösung für den Austausch von Informationen. Der BIM-Profil-Server hilft den Fachleuten dabei, die Daten und Informationen, die sie benötigen oder liefern müssen, präzise und konsistent zu beschreiben. So lassen sich Missverständnisse vermeiden, die Datenqualität wird erhöht und die Anwendenden sparen Zeit und Geld.
In den verschiedenen Projekt- und Betriebsphasen eines Bauwerks sind unterschiedliche Fachdisziplinen mit unterschiedlichen Aufgaben und Anforderungen an das Bauwerksmodell involviert. Je nach Rolle und Anwendungsfall interessieren dabei ganz unterschiedliche Aspekte des digitalen Bauwerks. Sehr viele Aufgaben im Lebenszyklus eines Bauwerks (Planungs-, Erstellungs- und Betriebsphase) könnten effizienter und einfacher gelöst werden, ständen den verschiedenen Rollen die richtigen Daten und Informationen im digitalen Bauwerksmodell zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung. So liessen sich Missverständnisse vermeiden und die Datenqualität wäre besser, was positive Auswirkungen auf den ganzen Planungsprozess hätte.
liefert Standards für den Umgang mit grossen Datenmengen und löst die umfangreichen, unübersichtlichen und fehleranfälligen Tabellen ab
optimiert die Abwicklung eines BIM-Projekts
ermöglicht Anwendenden, Informationsanforderungen einfach und präzise zu beschreiben
standardisiert Datenaustausch-Profile für ausgewählte Rollen und Anwendungsfälle
unterstützt bei der Anwendung von IFC
sorgt für mehr Effizienz und eine bessere Verständigung in Bauprojekten
Zwei zentrale Begriffe im Kontext des BIM-Profil-Servers sind «Daten» und «Informationen». Sie können wie folgt definiert werden: «Daten» sind eine Folge von Zeichen, die mit einer gegebenen Syntax zu einer Aussage angeordnet werden, beispielsweise «Rahmen» oder «0,12» oder «08121998». «Informationen» sind in einem Kontext interpretierte Daten wie beispielsweise «Rahmendicke 0,12 m» oder «Geburtstag 08.12.1998». Den Daten wird also eine Bedeutung zugewiesen. Informationen entstehen aus einer Wechselwirkung zwischen Menschen und Daten. Das Informationsmanagement, wie wir es verstehen, behandelt Daten und Informationen. Im Forschungs- und Entwicklungsprojekt «BIM-Profil-Server» wird nun eine Applikation für das Informationsmanagement entwickelt, d.h. es wird eine datenbankgestützte Lösung angeboten, um den Informationsaustausch zu organisieren. Dies beinhaltet die Erstellung, Verwaltung und Publikation von Informationsanforderungen.
Ein Schlüsselfaktor des BIM-Profil-Servers ist die Bereitstellung der Profile in einem maschinenlesbaren Format. Dies ist für die Übergabe der Informationen an BIM-Systeme (Autorensysteme) notwendig, ebenso als Spezifikation für die Überprüfung der digitalen Bauwerksmodelle in sogenannten «Modell-Checkern». Dies sind automatisierte Prüfdienste, die Daten der Informationsanforderungen aus dem BIM-Profil-Server mit einem IFC-Datenabzug aus dem CAD-System vergleichen.
Die Profile werden zusätzlich über ein Reporting-Modul in einer für Menschen lesbaren Form ausgegeben, sodass die fachlichen Definitionen – sauber formatiert – auch ausserhalb des BIM-Profil-Servers nutzbar sind, beispielsweise für die Verwendung in einem Information Delivery Manual (IDM).
Mit «Profilen» werden Anforderungen an den Informationsaustausch definiert, wobei in einem Profil die Angaben zu den sechs W-Fragen mitenthalten sind: Wer liefert wem was (welche Informationen), wann, wofür und wie? Das heisst, in einem Profil wird nicht nur die technische Datenebene mit der Definition der Datenstruktur bestimmt, sondern es wird auch die Prozessebene – der prozessorientierte Kontext (Anwendungsfall) des Informationsaustauschs – festgelegt. Ein Schlüsselfaktor des BIM-Profil-Servers ist die Bereitstellung der Profile in einer offenen, systemneutralen Methode und insbesondere auch in einem maschinenlesbaren Format.
Die Bedeutung der Beschreibung und Spezifikation des Informationsaustauschs bei Bauwerksmodellen ist schon lange bekannt. Sie wurde von buildingSMART International bereits vor über zehn Jahren mit der Entwicklung der Methode des «Information Delivery Manual (IDM)» unterstrichen. Diese Methode wurde in der Folge durch die Internationale Organisation für Normung ISO sowie durch das Europäische Komitee für Normung CEN normiert. Die Norm SN EN ISO 29481-2 beschreibt grundlegend den Umfang und die Spezifikationen der Informationen, die eine bestimmte Rolle zu einem bestimmten Zeitpunkt und für eine bestimmte Aktivität in einem BIM-Projekt zur Verfügung stellen muss bzw. benötigt. Der BIM-Profil-Server liefert wesentliche Inhalte eines Information Delivery Manual.
Damit Profile für den Informations- und Datenaustausch erstellt und gemeinsam genutzt werden können, müssen sich diese Profile innerhalb der Projektorganisation des Anwendenden und seiner Projektstruktur einordnen lassen. Die Frage «Wer liefert wem, was, wann, wofür und wie?» kann nur dann konsistent und verlässlich beantwortet werden, wenn ein gemeinsames Verständnis einer Grundstruktur vorhanden ist. Diese Organisations-Grundstruktur für den Informationsaustausch kann gemäss den Fragewörtern zerlegt werden:
Wer, wem → Rolle: Hier wird einerseits die Funktion einer Person innerhalb der Projektorganisation (zum Beispiel Projektleiter) beschrieben, andererseits werden auch die Funktionen von Personen ausserhalb der Projektorganisation, wie zum Beispiel der BIM-Verantwortliche oder Bauherr, festgehalten. Ziel der Rollenbeschreibung muss sein, eine Rolle möglichst generisch und dennoch spezifisch zu beschreiben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Festlegungen einmalig gemacht und Redundanzen möglichst verhindert werden. Eine Person kann mehrere Rollen wahrnehmen. Bezüglich des Datenaustauschs können diese Rollen entweder als Besteller oder als Lieferant von Daten und Informationen auftreten. Oft treten sie in unterschiedlichen Aktivitäten sowohl als Besteller als auch als Lieferant auf.
Wann → Zeit: Projekte werden für die zeitliche Strukturierung typischerweise in Phasen eingeteilt. In der Regel werden die Phasen in der Schweiz mit dem Modell Bauplanung nach Norm SIA 112:2014 beschrieben: strategische Planung, Vorstudien, Projektierung, Ausschreibung, Realisierung und Bewirtschaftung. Die Verwendung vieler Phasen und Teilphasen würde eine heterogene Anwendung ergeben und eine gemeinsame Nutzung der «Verortung» der Prozesse auf der Zeitschiene erschweren. Um eine generelle zeitliche Einordnung zu ermöglichen, können die vier Grobphasen, wie sie im Standard ISO 22263 beschrieben sind, verwendet werden: Konzeption, Planung, Realisierung, Bewirtschaftung. Die Geschäftsprozesse lassen sich in diesem Raster beliebig anordnen.
Wofür → Aktivität: Neben den oben beschriebenen statischen Dimensionen «Rolle» und «Zeit» braucht es eine Dimension zur Beschreibung der eigentlichen Tätigkeit, bei der Informationen erzeugt oder benötigt werden und die das Ziel hat, eine Aufgabe zu erledigen. Ihr werden eine Dauer und Ressourcen (finanziell, personell und materiell) zugewiesen. Aktivitäten sind also Teile eines Geschäftsprozesses oder Anwendungsfalls. Die Aktivität ist die zentrale Komponente für die Strukturierung der Austauschorganisation. Am Ende einer Aktivität erfolgt eine Informationslieferung. Jede Informationslieferung ist direkt an eine Aktivität gekoppelt. Eine Aktivität ist zeitlich eindeutig positionierbar, d.h. sie ist eindeutig einer Phase – Konzeption, Planung, Realisierung, Bewirtschaftung – zugeordnet. Der Geschäftsprozess oder Anwendungsfall fasst eine oder mehrere Aktivitäten zu einer Gesamtgrösse zusammen, aus der aus Geschäfts- bzw. Projektsicht ein nutzbarer Mehrwert resultiert. Im Zusammenhang des BIM-Profil-Servers dient der Geschäftsprozess der Gruppierung von Aktivitäten. Im Beispiel sind in einem definierten Geschäftsprozess für die Aktivität «Nutzungsartenermittlung» eine Architektin und ein Projektleiter involviert. Der Projektleiter bestellt eine Information bei der Architektin.
Was, wie → Datenstruktur: Das «Was, wie» definiert die technische Dimension des Profils, also die inhaltlichen (was) und formalen (wie) Vorgaben des eigentlichen Datenaustauschs. Die Spezifikation der Informationsanforderungen erfolgt intuitiv. Die Anwendenden können – ohne über vertiefte Kenntnisse der Datenmodellierung auf Basis von IFC zu verfügen – die Anforderungen auf fachlicher Ebene präzise beschreiben. Sie werden von der Applikation gut geführt, sodass sie die vorhandenen Fachkonzepte und Definitionen möglichst ideal und einheitlich anwenden können. Elementdefinitionen sind wiederverwendbar. D.h. wenn eine Elementdefinition einmal erstellt ist, kann sie für weitere Informationsanforderungen (in anderen Aktivitäten oder Projekten) wiederverwendet werden. Somit lässt sich ein Profil im BIM-Profil-Server wie folgt definieren: Das «Profil» (Datenaustauschprofil) definiert die Datenstruktur, die zwischen zwei oder mehreren Rollen und spezifischen Aktivitäten zu bestimmten Zeitpunkten ausgetauscht wird.
Die BIM-Methode verbessert den Umgang mit Informationen sowie die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure bei der Planung, der Realisierung und beim Betrieb eines Bauwerks. Die Anwender und Anwenderinnen der Methode stellen oft fest, dass die versprochenen Vorteile nicht eintreffen, weil die ausgetauschten Daten und Informationen nicht standardisiert sind. Deshalb müssen sie für die Abstimmung und Korrektur der Daten Mehrarbeit leisten – genau dies sollte durch die Nutzung digitaler Planungsprozesse verhindert werden. Mit dem BIM-Profil-Server wird diese Unklarheit in der Informationsbeschaffung, aber auch in der Informationsbereitstellung beseitigt: Die Informationsprozesse und -anforderungen lassen sich damit – sowohl für Menschen als auch für Maschinen lesbar – einfach und verständlich beschreiben. So können die Aufgaben im ganzen Lebenszyklus eines Bauwerks effizienter und zielführender gelöst werden. Mit den richtigen Exchange Information Requirements (EIR) unter Verwendung von einheitlichen und eindeutigen Standards können die richtigen Daten und Informationen im digitalen Bauwerksmodell von den richtigen Rollen zum richtigen Zeitpunkt geliefert bzw. verwendet und somit auch verglichen werden.
Der BIM-Profil-Server wird im Named-User-Lizenzmodell bereitgestellt.
Das sogenannte Named-User-Modell erteilt einem mit Namen eingetragenen Anwender das Recht, den BIM-Profil-Server zu nutzen.
Jahreslizenz (gemäss CRB-AGB)
Mindestlaufzeit 1 Jahr
Ein Named-User kann bei zwingendem Bedarf (z.B. Austritt eines Mitarbeiters) angepasst werden. CRB behält sich das Recht vor, eine Anpassung zu untersagen.
Für die Anpassung kontaktieren Sie bitte unseren Kundendienst .
Erstlizenz | CHF 1'770.00 / Jahr (exkl. MWST) |
Weitere Lizenzen | CHF 442.50/ Jahr (exkl. MWST ab 2. bis n Personen) |
Kostenloser Gastzugang | CHF 0 / Login zeitlich gebunden |
Der kostenlose Gastzugang richtet sich an interessierte Personen, die sich mit dem BIM-Profil-Server auseinandersetzen möchten oder an Personen, die in ein BIM-Profil-Server-Projekt zur Mitarbeit eingeladen werden. CRB behält sich das Recht auf Benutzerlöschung vor, wenn das letzte Login bei einem kostenlosen Gastzugang 3 Monate zurückliegt. Des Weiteren gelten die CRB-AGB. |
Hier erfahren Sie, welche Konzepte dem BIM-Profil-Server zugrunde liegen, was ein Profil ist, und wie Sie den BIM-Profil-Server für das Informationsmanagement von Bauwerken nutzen können.
In diesem Video erfahren Sie, wie Sie im BIM-Profil-Server ein Projekt anlegen können, welche Möglichkeiten dafür bestehen und auf was Sie achten sollten, um den BIM-Profil-Server optimal einzusetzen.
In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie sich auf dem BIM-Profil-Server zurechtfinden, welche Oberflächen Sie nutzen können und wie Ihr Projekt aussehen könnte.
Dieses Video bringt Ihnen die Logik der Organisationsverwaltung auf dem BIM-Profil-Server näher. Es zeigt, wie Sie Personen hinzufügen können und wie sie diesen Personen Berechtigungen vergeben.
In diesem Tutorial erfahren Sie, wie Sie die unterschiedlichen Bestandteile von Profilen erstellen und bearbeiten können, wie die Logik in der Informationsebene des BIM-Profil-Servers aufgebaut ist und welche Schritte vom Informationsbedürfnis zum Profil führen.
Neuerungen
Fehlerbehebung
Neuerungen
Fehlerbehebung
Neuerungen
Fehlerbehebung
Neuerungen
Fehlerbehebung
Neuerungen
Verbesserungen der Performance und Fehlerbehebungen
• Neu können Prozesse, Aktivitäten und Rollen aus dem Referenzprojekt kopiert werden.
• Auch Prozesse innerhalb desselben Projekts können jetzt kopiert werden.
• Das Filtern und die Sortierung der Fachklassen im Datenkatalog wurden verbessert.
• Die Eingabe bei den Dialogfenstern ist effizienter.
• Die Aufzählungswerte von benutzerdefinierten Eigenschaften können besser dargestellt werden.
• Die Übersicht in der Projektzugriffsverwaltung wurde verbessert.
• Neu werden auch Fachklassen ohne Merkmale im Datenkatalog-Bericht aufgeführt.
Fehlerbehebungen
Neu können Anforderungen an Verweise zu Klassifikationssystemen modelliert und definiert werden.
Es kann die Anforderung definiert werden, dass einer Fachklasse ein Verweis auf einen Klassifikationswert eines bestimmten Klassifikationssystems zugewiesen werden soll. Die Klassifikationswerte können hierarchisch erfasst werden.
* Gruppierung: Beim Konzept Gruppierung werden Gruppenlisten angelegt. Eine Gruppenliste besteht aus bestimmten Gruppen. Sie kann dann über ein Gruppierungsmerkmal an Fachklassen gebunden werden. Dies bedeutet, dass diese Fachklasse einer dieser bestimmten Gruppen der referenzierten Gruppenliste angehören soll.
** Dokumentreferenz: Beim Konzept Dokumentreferenz werden für Fachklassen Dokumentreferenz-Merkmale angelegt. Ein solches Merkmal beschreibt, dass eine Fachklasse ein bestimmtes Dokument haben soll.
Datenkatalog
Die Merkmale von Fachklassen werden neu anhand der Vererbungshierarchie von IFC an alle Fachklassen unterhalb vererbt. Dieses Vererbungskonzept hat den Vorteil, dass vererbte Merkmale nicht nochmals für jede Fachklasse modelliert werden müssen.
Wartungsfenster
Während den Wartungsarbeiten werden die Benutzer auf der Startseite neu darauf hingewiesen, dass der BIM-Profil-Server zurzeit gewartet wird und demnächst wieder verfügbar ist.
Weitere Neuerungen und Verbesserungen
Datenkatalog
Neu können folgende «benutzerdefinierten Eigenschaften» verwaltet werden:
Werteliste
Neu ist es möglich, Werte projektspezifisch zur Werteliste eines Referenzprojektes zu ergänzen.
IDS-Export (XML)
Im Bereich «Aktivitäten – Rollenzuweisung» können mit der Funktion «IDS-Export» die zu einer Aktivität definierten Regeln in einer maschinenlesbaren Form (XML-Datei) weitergegeben werden. IDS (Information Delivery Specification) ist im Rahmen der Standards von buildingSmart der Nachfolgekandidat für mvdXML und hat momentan als «Beta-Version» noch Entwicklungsstatus. In der Version 1.2.1 vom BIM-Profil-Server wird die IDS Version 0.3 unterstützt. Mit der zusätzlichen Version IDS-X (IDS eXtended) stellt der BIM-Profil-Server eine IDS-Version zur Verfügung, die einige Erweiterungen für die Regelweitergabe bietet.
Weitere Neuerungen
Datenkatalog
Das Design des Datenkatalogs wurde komplett überarbeitet und verbessert.
Neu können im Datenkatalog Fachklassen verwaltet werden:
Neu können in einer Fachklasse auch deren Merkmale verwaltet werden:
Neu können in einem Projekt die Wertelisten verwaltet werden:
Neu sind Fachklassen anhand einer Kategorisierung für eine bessere Übersicht filterbar.
Weitere Neuerungen
Datenkatalog
Funktionen
Fehlerbehebungen
CRB, Computerworks AG und LIBAL GmbH referierten gemeinsam am openBIM-Forum 2023 zum Thema «Informationsmanagement» – Wie das IDS-Format zur Qualitätsprüfung von Modellinformationen genutzt werden kann.
Die IDS-Datei steht für den Test des Prozesses bereit: