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Inside eBKP-Plugin-Entwicklung

Einblick in die Zusammenarbeit von Entwicklern und Anwendern. 
Interview: Daniel Hauenstein
11.04.2023

Sie haben als Erster von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, das eBKP-Plugin bei CRB in Zürich an Ihrem Modell live zu testen. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?
Im Grunde war es Neugier. Ich hatte vom eBKP-Plugin gehört und mich auf der Website von CRB informiert und wollte die Chance nutzen, eine aktuelle Herausforderung zu lösen.

Können Sie dazu etwas Konkretes sagen?
Für das Projekt «Kantonsschule Wattwil» hat das Hochbauamt St. Gallen die Anforderung definiert, den eBKP-H automatisch (also nicht manuell, sondern programmiert) im BIM-Modell bereitzustellen, damit ein IFC-Export mit den eBKP-H-Codes pro Element ermöglicht wird. Für mich ergab sich daraus die Herausforderung, der Anforderung des Hochbauamts durch die Programmierung des Parameters in Archicad 25 gerecht zu werden – ich bin ein erfahrener Revit-Modellierer, aber Archicad ist für mich ziemlich neu.

 

Wie sind Sie nun vorgegangen?
Zuerst startete ich mit der Recherche, wie ich die richtigen eBKP-H-Codes ins BIM-Modell hineinbringen könnte und begann mit dem Bereitstellen von Psets (Property Sets) sowie der Lektüre des Anwenderhandbuchs eBKP-H. Dies beanspruchte viel Zeit und ein Unbehagen in Bezug auf Qualität, Korrektheit und Vollständigkeit blieb. Ich unterbrach mein Vorgehen und rief bei CRB an, um mich nach dem Stand des eBKP-Plugins zu erkundigen. In diesem Telefongespräch wurde mir angeboten, mein Modell auf der CRB-Entwicklungsumgebung, zusammen mit dem Projektleiter Marcel Chour, zu testen. Dieses Angebot nahm ich gerne an und wir vereinbarten einen Termin in Zürich.

 

Mit welchen Erwartungen an das eBKP-Plugin sind Sie am 16. Februar 2023 ins CRB gekommen?
Ich erhoffte mir neue Inputs und etwas Klarheit zu gewinnen, wie ich der Herausforderung, «den eBKP-H ins BIM-Modell» hineinzubekommen, effizienter und automatisiert begegnen kann.

 

In welchen Punkten waren Sie vom eBKP-Plugin überrascht?
Dass das eBKP-Plugin automatisch Psets im Modell anlegt beziehungsweise, nach den Erläuterungen von Marcel Chour, den eBKP-Code als IfcClassificationReference bei den Klassifikationen direkt ins Modell schreibt. Das bedeutet bei Archicad, dass man die Information direkt als Excel-Tabelle exportieren kann, was die Kosten reduziert und den BIM-Prozess stark vereinfacht. Die Bedienung des eBKP-Plugins empfand ich als einfach – ich habe die einzelnen Funktionen schnell verstanden. Gut gefallen hat mir auch das Suchfenster, mit dem ich den passenden eBKP-Code finden konnte. Das Vorgehen war sehr intuitiv und transparent.

 

Wo hätten Sie vom eBKP-Plugin noch mehr erwartet?
Mir wurde bei der Terminvereinbarung klar gemacht, dass es sich um eine Entwicklungsversion handelt und dass die eBKP-Plugins je nach CAD-Software unterschiedlich weit entwickelt sind und gewisse Funktionen dem CRB-Qualitätsanspruch noch nicht genügen. Beim Testen fiel mir dabei auf, dass bei den ersten ausgewählten Elementen vom eBKP-Plugin kein eBKP-H-Vorschlag bereitgestellt wurde. Das führte dazu, dass das vom eBKP-Plugin bereitgestellte Suchfenster eingehend getestet werden konnte beziehungsweise genutzt wurde. Auch wenn der Auswahlvorgang sehr gut funktioniert und man so schon gut arbeiten konnte, sollte dies meiner Meinung nach noch leicht verfeinert werden.

 

Wie würden Sie Ihr Fazit zusammenfassen?
Dadurch, dass ich nach dem Testtermin ein klassifiziertes Architektur-Modell mitnehmen konnte, wurden meine Erwartungen übertroffen. Ich freue mich bereits auf die Bezugsmöglichkeit des eBKP-Plugins.

Herzlichen Dank, dass Sie sich für das Testing sowie das anschliessende Interview Zeit genommen haben. Wir haben ebenfalls davon profitiert und konnten durch Ihr spannendes Modell für die Entwicklung des eBKP-Plugins wichtige Inputs gewinnen.

Es handelt sich dabei um den Projektvorschlag «CÉLESTE» des Planerteams unter der Leitung von Gunz & Künzle Architekt*innen, Zürich. Gesamtleitung, Projekt- und Baumanagement (Teil-GP) erfolgt durch Ghisleni Partner AG, Rapperswil.

Kosten

«Die Gesamtkosten für die Erstellung des «Campus Wattwil» betragen 108 Millionen Franken. Die Kosten setzen sich aus 73,5 Millionen Franken für den Ersatzneubau der Kantonsschule und 34,5 Millionen Franken für die Erneuerung und Erweiterung des Berufs- und Weiterbildungszentrums zusammen.» Realisierung Kantonsschule Wattwil ab 2023, Fertigstellung im 2025.