Das eBKP-Plugin ist eine grosse Hilfe

Inside eBKP-Plugin-Entwicklung: Für die WaltGalmarini AG, Kunde der ersten Stunde, setzt Louis Trümpler zusammen mit dem Revit-Modellier-Team und einem Kostenplaner auf das eBKP-Plugin und vereinfacht so die internen Prozesse rund um die eBKP-Klassifikation.

Interview: Daniel Hauenstein, Product Manager | 26.03.2024

Louis Trümpler, Sie haben nach einer eBKP-Plugin-Testsession bei CRB die Möglichkeit gepackt und das eBKP-Plugin als Erster und noch vor dem Verkaufsstart erworben. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?
Wir erkannten schnell, dass uns das eBKP-Plugin mit der halbautomatisierten Klassifizierung direkt im CAD-Modell einen Mehrwert bringt. Der Workflow mit dem eBKP-Plugin ist einfacher und schneller als mit den bisherigen Methoden. Sehr gut hat mir auch die Übersichtlichkeit aller eBKP-Codes im Suchfenster gefallen.

Louis Trümpler, bis September 2023 stv. Verantwortlicher Digitalisierung und Projektleiter, WaltGalmarini AG in Zürich, seit September 2023 Geschäftsführer LTplus AG und Auftragnehmer von WaltGalmarini AG.

Wie ging es nach dem Kauf und der Installation des eBKP-Plugins weiter?
In einer ersten Phase habe ich das eBKP-Plugin und die Funktionen ausführlich getestet, aber noch nicht in einem Projektkontext. Etwa zwei bis drei Wochen später haben wir das Plugin dann auch bei meinem Kollegen, dem Kostenplaner Francisco Garcia, installiert. Er hat das eBKP-Plugin im Projektkontext getestet. Danach haben wir es intern ausgerollt beziehungsweise in unserer Revit-Gruppe bekannt gegeben, dass wir das eBKP-Plugin in einer Beta-Version nutzen können. Diesen internen Rollout hätten wir nicht gemacht, wenn wir vom Nutzen oder der Qualität des eBKP-Plugins nicht überzeugt gewesen wären. Intern stiess das Plugin dann vor allem bei den Modellierern auf Interesse.

Weshalb gerade die Modellierer?
Weil das eBKP-Plugin deren Arbeit tatsächlich vereinfacht. Bisher bekamen sie vom Kostenplaner eine Vorgabe in Form einer Excel-Tabelle, die sie dann mit Copy-and-paste ins Modell einpflegen mussten – eine mühsame Arbeit, die gerne einen halben Tag oder mehr Zeit kostete. Unsere Modellierer realisierten schnell, dass ihnen das eBKP-Plugin die Arbeit erleichtert: einerseits durch die halbautomatisierten eBKP-Vorschläge, die das eBKP-Plugin bereitstellt, andererseits durch die Möglichkeit, ganze Bauteilgruppen auf einmal zu klassifizieren. Wertvoll sind ausserdem die Such- und Filterfunktionen sowie die Datenvollständigkeit. Heute arbeiten bei uns zwei Modellierer wiederkehrend mit dem eBKP-Plugin, zudem haben unser Kostenplaner, zwei weitere Modellierer und ich einen Zugang.

 

In wie vielen Projekten kam das eBKP-Plugin schon zum Einsatz?
Ich schätze, es sind zwischen fünf und zehn Projekte. Eines davon ist der Campus Biel/Bienne, wo wir den Neubau tragwerktechnisch planen – ein Projekt mit einer etwas schwierigen Geschichte: Der Wettbewerb fand bereits 2014 statt, und die Architekten sind immer noch mit viel Herzblut dabei. In der Zwischenzeit ist viel gegangen und es hat politische Dimensionen angenommen, weshalb viel Druck auf diesem Projekt lastet. Das heisst, wir investieren Zeit so, dass sie einen sinnvollen Mehrwert gibt.

 

Was heisst das konkret?
Die Modellierer müssen auch infolge der beachtlichen Grösse des Bauvorhabens aus dem Vollen schöpfen. Das cloudbasiert orchestrierte Modell dient als Grundlage für die Holzbauvorfertigung, sodass sich der Holzbauer auf die Verfeinerung der Planung konzentrieren kann und nicht von Null mit der Modellierung beginnen muss. Obwohl alle Bearbeitungen im Holz auf unserem Tragwerksmodell basieren, wird hier aber nicht jedes Detail modelliert. Man muss sich das so vorstellen: Bei einem Knoten, an dem ein Träger auf eine Stütze trifft, ist im Tragwerksmodell keine Verbindungsgeometrie enthalten, oder nur sehr abstrahiert. Der Holzbauer und Tragwerksplaner schaffen dafür ein gemeinsames Verständnis, wie diese Details aussehen sollen. Man kann sich da gut vorstellen, wie wichtig die effiziente und korrekte Klassifizierung der Elemente ist – und dabei ist das eBKP-Plugin eine grosse Hilfe.

 

Haben Sie seit dem Einsatz des eBKP-Plugins eine Veränderung im Zusammenspiel zwischen der WaltGalmarini AG und Ihren Auftraggebern in Bezug auf das Thema Klassifizierung festgestellt?
Wir betrachten das eBKP-Plugin als wirkungsvolle Erweiterung des Werkzeugkastens unserer Modellierer, was auch unsere Partner wahrnehmen. Einerseits sind wir leistungsfähiger und müssen unsere Partner nicht zwei Wochen oder länger auf eine Klassifikation im Modell warten lassen. Andererseits muss über diese Anforderung gar nicht mehr gross diskutiert werden.

 

Das klingt nach einer Win-Win-Situation, arbeiten Sie selbst noch mit dem eBKP-Plugin?
Aktuell gerade nicht, ich habe aber bald wieder ein Projekt, bei dem ich es einsetzen möchte, beziehungsweise wenn die eBKP-Klassifikation gefordert wird, werde ich das Arbeiten mit dem eBKP-Plugin vorschlagen.

Projekt Campus Biel/Bienne

  • Bauherrschaft: Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern (BVD), Amt für Grundstücke und Gebäude
  • Nutzer: Berner Fachhochschule, Bern
  • Totalunternehmer: Marti Gesamtleistungen AG, Bern
  • Architekt: Pool Architekten, Zürich
  • Landschaftsarchitekt: KOLB Landschaftsarchitektur GmbH, Zürich
  • Bauingenieur: Weber + Brönnimann Bauingenieure AG, Bern
  • Holzbauingenieur: WaltGalmarini AG, Zürich
  • Elektroingenieur: Amstein + Walthert AG, Zürich
  • HLKK-Ingenieur: Waldhauser + Hermann AG, Münchenstein
  • Baumeister: Marti AG Bern
  • Montagebau in Holz: Künzli Holz AG, Davos Dorf
  • Baubeginn: Anfang 2024 erfolgt
  • Inbetriebnahme: 2027 
  • Kosten: Die Gesamtkosten für den Bieler Campus belaufen sich auf 402,5 Millionen Franken.

Quellen: Kanton Bern (Bau- und Verkehrsdirektion), Pool Architekten Zürich, Baublatt (Bauprojekte vom 6.3.2023)