Die CRB-Geschäftsstellen bleiben vom 23. Dezember 2024 bis 5. Januar 2025 geschlossen. Ab 6. Januar 2025 sind wir gerne wieder für Sie da.

Gefragt sind vor allem Koordinationsfähigkeiten

Wie auf einer Baustelle koordinieren die Projektleitenden der Abteilung Produktion die unterschiedlichsten Projektpartner diverser Gewerke. Ziel einer NPK-Überarbeitung ist es, einen Konsens zu finden, hinter dem alle Beteiligten stehen können und der zur klaren und unmissverständlichen Leistungsbeschreibung beiträgt.  

Cristina Giudicetti
01.03.2023

Die Koordination interner und externer Partner bildet eine der Kernaufgaben der CRB-Projektleitenden. Neben den internen Verbindungsstellen organisieren sie die Arbeit des externen Projektteams, das sich aus der Begleitgruppe, dem Autor und dem Blickfangzeichner zusammensetzt. Zudem müssen sie stets den Überblick darüber haben, was sich aktuell auf dem Markt und bei den verschiedenen Fachverbänden abspielt. Daher arbeiten sie in diversen Kommissionen und Fachgruppen von Partnerverbänden mit. Eine weitere Herausforderung ist die gleichzeitige Betreuung von rund 8 bis 10 Kapiteln im Tagesgeschäft, die sich in ganz verschiedenen Projektphasen befinden. Auch in internen Innovationsprojekten sind das Fachwissen und die Praxiserfahrung der NPK-Projektleiter gefragt. 

Das Team

Für die Überarbeitung der NPK-Kapitel sind aktuell Kirsten Grossmann, Michael Nussbaumer und Claudio Jung zuständig. Roman Hollenstein leitet die Abteilung Produktion und Laura Hollenstein unterstützt das Team beim Prozess- und Projektmanagement.

Baupraxis

Ihr Handwerk haben sie von der Pike auf gelernt. Nach einer Lehre als Bauzeichner haben sie ihre Kenntnisse in einem Studium vertieft und diverse Weiterbildungen absolviert. Mithilfe ihrer Praxiserfahrung in der Bauführung und -leitung verstehen sie die Wünsche und Anliegen der verschiedenen Anspruchsgruppen und kennen die Besonderheiten der unterschiedlichen Gewerke.

 

Startschuss für die NPK-Überarbeitung

Der Anstoss, ein NPK-Kapitel zu überarbeiten, erfolgt in der Regel durch den zuständigen Fachverband. Etliche Verbände setzen sich im Interesse ihrer Mitglieder sehr engagiert dafür ein, den fachlichen Inhalt der entsprechenden Kapitel auf dem neusten Stand zu halten. Die CRB-Projektleiter ihrerseits beobachten und verfolgen, wenn sich eine Norm oder Technologie verändern und hinterfragen die Auswirkungen für die jeweiligen NPK-Kapitel. Nicht selten kommt die Rückmeldung, dass gewisse Normpositionen nicht mehr den neusten Anforderungen entsprechen, von den Anwendern selbst. Die NPK-Projektleiter sind von Beginn an in die Überarbeitung involviert, und auch nach der Veröffentlichung des Kapitels ist ihre Arbeit nicht beendet: jetzt beantworten sie die Fragen von Kunden, die das NPK-Kapitel in der Praxis anwenden.

«Die Vielseitigkeit der Aufgaben und die Zusammenarbeit
mit Vertretern diverser Gewerke
macht den Reiz dieser Stelle aus.»

Michael Nussbaumer, Projektleiter NPK 

Gemeinschaftswerk

An der Überarbeitung eines Kapitels sind zahlreiche Baufachleute beteiligt: die Begleitgruppen – sie setzen sich aus Vertretern von Fachverbänden, Unternehmern, Planern und gegebenenfalls Bauherren und Lieferanten zusammen –, die Autoren und die Blickfangzeichner. Intern wird der Projektleitende u.a. von den Redaktoren, Bauterminologen, Lektoren, Datenmanagerinnen, Korrektorinnen und den Übersetzern des Sprachdiensts, der Verlagsproduktion sowie der Prozess- und Projektassistenz unterstützt. Die Projektleiter stellen die Begleitgruppen, die aus etwa 8 bis 10 Personen bestehen, zusammen. Dazu nutzen sie ihr persönliches Netzwerk und holen Empfehlungen bei Verbänden, Unternehmern und Planern ein. Ziel ist es, Anwender des jeweiligen NPK zu finden und sicherzustellen, dass alle Interessen abgedeckt sind. Sobald der Projektantrag für die Überarbeitung genehmigt ist, wird der passende Autor an Bord geholt. Er muss mit der Anwendung des jeweiligen Kapitels ebenso vertraut sein wie mit der NPK-Struktur. 

 

Verschiedene Projektphasen 

Die Begleitgruppe erarbeitet den fachlichen Inhalt. Der Autor hat die Aufgabe, diesen Inhalt in die NPK-Systematik zu übertragen. Die Erarbeitung startet mit der Entwurfsphase. Diese beinhaltet mehrere Begleitgruppensitzungen, in denen der NPK auf die aktuellen Normen und Technologien angepasst wird. Sie dauert rund ein Jahr. In den Phasen Vernehmlassung und Revision werden die Rückmeldungen externer Vernehmlasser von der Begleitgruppe diskutiert und entsprechende Änderungen vom Autor eingearbeitet. Diese beiden Phasen beanspruchen etwa neun Monate. Der Abschluss der deutschen Version dauert ein halbes Jahr, die Übersetzung auf Französisch und Italienisch benötigt weitere vier Monate. 

Am zeitintensivsten ist die Entwurfsphase, da die Ausarbeitung eines Kompromisses, der die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt, viel Zeit braucht. Die gemeinsam gefundene Lösung ist für Aussenstehende, die am Entstehungsprozess nicht beteiligt waren, nicht immer nachvollziehbar. Deshalb kann es vorkommen, dass externe Anwender in der Vernehmlassung oder Revision andere Ansichten vertreten. Die Begleitgruppe prüft die entsprechenden Stellen dann und passt sie gegebenenfalls an. Es ist wichtig, die Antwort an den Anwender so zu formulieren, dass die gewählte Lösung und der Kontext, in dem diese Anpassung von der Begleitgruppe erarbeitet wurde, nachvollziehbar aufgezeigt werden. 

Die Begleitgruppenmitglieder vertreten die Ansichten ihres Gewerks. Die Aufgabe der CRB-Projektleiter besteht insbesondere darin, das grosse Ganze und die Einhaltung der NPK-Systematik im Blick zu behalten. Das überarbeitete Kapitel darf den Bezug zu anderen NPK-Kapiteln nicht verlieren, die gewerkespezifische Besonderheit des Kapitels muss bestmöglich mit der NPK-Systematik verbunden werden. Wenn die Norm einen Begriff verwendet (z.B. Bewehrung), wird dieser im NPK ebenfalls angewendet, auch wenn auf der Baustelle «Armierung» noch geläufiger ist. 

«An einem Tag arbeiten wir mit Landschaftsgärtnern,
am nächsten sitzen Spezialisten
einer Steinschlagverbaufirma am Tisch.»

Kirsten Grossmann, Projektleiterin NPK 

Ausblick

Die vielseitigen Aufgaben der NPK-Projektleitenden bieten einen grossen Handlungsspielraum und sie erfordern ein hohes Mass an Selbstmanagement. Gleichzeitig ist Teamarbeit gefragt: Das gemeinsame Ziel aller an der Überarbeitung eines Kapitels Beteiligten ist es, einen NPK zu publizieren, der bei den Anwenderinnen und Anwendern Anklang findet und in der Praxis eingesetzt wird. Eine weitere grosse und zugleich spannende Herausforderung besteht darin, den NPK in die digitale Zukunft zu begleiten, sprich Leistungsverzeichnisse in die modellbasierte Ausschreibung zu überführen.

 

Verstärkung gesucht!

Damit wir die NPK-Kapitel weiter überarbeiten und an neue Techniken, Materialien und Normen anpassen können, suchen wir Verstärkung. Wenn Sie praktische Erfahrung im Bereich Ausführung Hochbau, Tiefbau oder Gebäudetechnik mitbringen, Freude an spannenden Projekten und der Zusammenarbeit mit Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen haben, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!

Projektleitung Digitale Standards 80–100 % in Zürich