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Der bewährte eBKP-T wird fit für die Zukunft

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Die Norm SN 506 512 «Baukostenplan Tiefbau eBKP-T» gibt eine Gliederung der Kosten vor, die ausgehend von den Anforderungen aus dem Betrieb, der Bestellung durch den Bauherrn, der Planung und Ausführung bis zur Inbetriebnahme eines Bauwerks anfallen. Auf dieser Grundlage können Kosten effizient und systematisch erfasst, verglichen und über den gesamten Lebenszyklus ausgewertet werden. Nun wird der Baukostenplan Tiefbau revidiert und an aktuelle Anforderungen angepasst.

Marcel Chour, Businessmanager | 04.10.2024

Die Norm SN 506 512 «Baukostenplan Tiefbau eBKP-T» trat am 1. Dezember 2010 in Kraft. Sie ist ein widerspruchs- und redundanzfreies sowie praxistaugliches Arbeitsmittel und kann auch als Checkliste verwendet werden. Mit der ersten Revision im Jahr 2017, die auch die in der Praxis gemachten Erfahrungen berücksichtigte, wurde den Anwenderinnen und Anwendern zusammen mit dem neuen Anwenderhandbuch sowie den aktualisierten «Verbindungen zum NPK» ein weiterentwickeltes Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. Mit ihm können Mengen und Kosten effizient ermittelt und Kostenkennwerte gebildet werden.

Damit die Kosten eines Bauprojekts noch genauer bestimmt werden können, wurde gleichzeitig mit der Publikation der revidierten Norm das eBKP-Gate, eine standardisierte Strukturerweiterung mit den zwei weiteren Ebenen «Teilelemente» und «Komponenten», publiziert.

Im Rahmen der jetzt anstehenden Revision wird der Baukostenplan Tiefbau eBKP-T so optimiert, dass er die neuen Anforderungen der Branche und der Digitalisierung abdeckt.

Norm für Tiefbau immer bedeutender

In der Schweiz entfällt rund die Hälfte der jährlichen Bauausgaben auf den Tiefbau. Dabei verteilen sich die Investitionen nach einer Studie zu 20% auf die Schieneninfrastruktur, zu 40% auf Strassenprojekte und die restlichen 40% auf sonstige Tiefbauprojekte. Daraus ergibt sich, dass auch die Bedeutung der genauen Mengen- und Kostenermittlung sowie der Bildung von Kostenkennwerten steigt. Immer mehr öffentliche Bauherren wünschen, dass Kostenermittlungen für Tiefbauprojekte gemäss Gliederung nach eBKP-T erstellt werden. Die Norm wird im Tiefbau also immer wichtiger.

Mit der Digitalisierung der Branche steigt auch der Anteil an Projekten, die auf Basis eines digitalen Modells realisiert werden. Dabei steht der standardisierte Datenaustausch nach IFC zwischen den Projektteilnehmenden zunehmend im Fokus.

Auch hier spielt der eBKP-T eine wichtige Rolle: Seit 2019 existiert mit dem Regelsatz die Verbindung zwischen IFC-Schema und eBKP-T. Im März 2024 wurde der Regelsatz auf das IFC-Schema 4.3 aktualisiert.

 

Vorteile der Kostenplanung nach eBKP-T

Der eBKP-T ist eine normierte und elementbasierte Kostengliederung für den Bereich Tiefbau. Die drei Ebenen «Hauptgruppen», «Elementgruppen» und «Elemente» orientieren sich am Bauablauf und gliedern die Mengen der einzelnen Elemente bzw. Bauteile. Die Messregeln für die Mengenermittlung sind im Anwenderhandbuch für jedes einzelne Element genau definiert. Dadurch wird sichergestellt, dass die Mengenermittlung immer nach den gleichen Messregeln durchgeführt wird. Die Kosten können anschliessend über eine Multiplikation ausgehend von den Mengen mit dem Kostenkennwert ermittelt werden.

Einheitliche Definitionen der Messregeln für die standardisierte Mengenermittlung

Einheitliche Definitionen der Kostenzuordnung für die standardisierte Kostenermittlung

Übersichtliche und transparente Darstellung der Mengen und Kosten im Baukostenplan

Grundlage für die Bildung von Kostenkennwerten

Kombinierbar mit dem Baukostenplan Hochbau eBKP-H bei projektübergreifenden Fachdisziplinen

Anwender- und projektspezifisch erweiterbar

Verbindung zum NPK

Inhalte der Normrevision eBKP-T

Um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse und Erfahrungen aus der Praxis bei der aktuellen Revision einfliessen können, hat die Zentralkommission für Normen ZN der SIA im Juni 2024 Vertreter der wichtigsten Verbände und Organisationen des Tiefbaus (VSS, SBV, INFRA Suisse, suisse ing., FGU, BK Tunnel, SIA, BSLA, ASTRA, SBB und KIK) in die Normkommission berufen. Ende August 2024 war der Startschuss. Bei der Revision werden vor allem Rückmeldungen aus der Anwendung einfliessen. Ebenso wird die Harmonisierung zur 2020 revidierten Norm SN 506 511 Baukostenplan Hochbau eBKP-H umgesetzt. Ein weiterer Fokus liegt auf den aktuellen Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung (buildingSMART International, Datenaustausch nach IFC 4.3 und 4.4) sowie auf aktuellen Entwicklungen von Partnerorganisationen im In- und Ausland.