Vergabemonitor

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Die zweite Ausgabe des Vergabemonitors berücksichtigt neben dem Bund auch erste Kantone, macht Ergebnisse besser vergleichbar und methodisch verlässlicher. Das Beispiel der Nachhaltigkeitskriterien für Bundesvergaben zeigt auf, dass der Kulturwandel im Vergleich zu den ersten Monaten nach Inkrafttreten an Schwung verloren hat. 

27.06.2023

Seit Ende 2022 zeigt Bauenschweiz mit dem Vergabemonitor datengestützt auf, ob sich die Totalrevision des öffentlichen Beschaffungswesens in den Ausschreibungen von simap.ch bemerkbar macht. Damit leistet der Vergabemonitor einen wichtigen Beitrag, um den beabsichtigten Kulturwandel im Vergabewesen zu messen.

 

4. Quartal 2023

Wichtige Indikatoren haben zwar Ende 2023 etwas an Schwung verloren, zeigen aber dennoch Zunahmen im Vorjahresvergleich. So betrug der Anteil qualitativer Zuschlagskriterien im gleitenden Mittel insgesamt 51,7%. Das waren 1,1% mehr als vor einem Jahr. Nachhaltigkeitskriterien kamen in 7,1% aller Aufträge vor. Das war 26,2% häufiger als noch vor einem Jahr. Während die übrigen Zuschlagskriterien (Innovation, Plausibilität des Angebots, Verlässlichkeit des Preises) weiterhin eine marginale Rolle spielen, hat der Anteil der Aufträge mit einem Dialogverfahren im Vorjahresvergleich um 52,3% auf 2,2% zugenommen.

Die Totalrevision war im vierten Quartal 2023 beim Bund sowie in 14 von 26 Kantonen in Kraft. Nach Inkrafttreten der IVöB verzeichneten viele Kantone (BE, SZ, UR, VD) signifikante Zunahmen bei den Qualitätskriterien – im Kanton Zürich nahm die Qualitätsgewichtung bei Ingenieuraufträgen seit Oktober 2023 gar um +46,7% zu.

Insgesamt deuten die Ergebnisse des vierten Vergabemonitors auf eine Dynamisierung auf kantonaler Ebene hin, deren Entwicklung sich nicht in einem eindeutigen Gesamttrend widerspiegelt. Die Vergabebehörden müssen zunächst Erfahrungen mit den Neuerungen der Revision machen, was erklären könnte, weshalb der Dialog, Varianten sowie Projekt- und Ideenwettbewerbe an Beliebtheit zunehmen.
 

Unterstützende Verbände

Das Vergabemonitoring wurde von Bauenschweiz, dem Dachverband der Schweizer Bauwirtschaft,  und Mitgliedverbänden initiiert. 

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