Der derzeit stattfindende Wandel trifft Unternehmen wie Mitarbeitende. Die Reaktionen darauf sind vielfältig und widersprüchlich: von Euphorie über Hype bis zu Unsicherheit. Der erste Teil befasste sich mit den Auswirkungen und Entwicklungen für die Unternehmen. Der zweite Teil zeigt, welche neuen Möglichkeiten der Wandel für die Einzelnen bereithält.
Text: Johannes Herold* | 13.03.2025
Verschiedene Aspekte der sich verändernden Arbeitswelt haben einen spürbaren Einfluss – nicht nur auf Unternehmen, sondern auch auf Mitarbeitende. Ob generationenübergreifende Zusammenarbeit, durch KI bedrohte Arbeitsplätze oder geforderte Fähigkeiten: Die Herausforderungen werden nicht weniger, und sie werden auch nicht kleiner – aber es bleiben Herausforderungen, und wer ihnen mit Offenheit begegnet, schafft damit für sich die beste Grundlage, um Teil der Entwicklung zu sein, statt von ihr überrollt zu werden.
Über die Frage, ob es in Zukunft genug Arbeit für alle geben wird, kann nur spekuliert werden. Sicher ist, dass neue Technologien auch neue Aufgaben schaffen. «Die Hälfte der Berufe, die es im Jahr 2030 geben wird, ist noch nicht erfunden», sagt der Basler Zukunftsforscher Gerd Leonhard.
Welche Faktoren für die Berufswahl in Zukunft allgemein gelten, formuliert der Physiker und Mitgründer des «Future of Life Institute» Max Tegmark so: «Wir müssen unseren Kindern das Richtige raten. Sie sollten Berufe wählen, die mit Kreativität, Improvisation und Menschen zu tun haben.» Weiter führt er aus: «Längerfristig brauchen wir aber Lösungen, wie Menschen auch ohne Arbeit Ziel und Sinn in ihrem Leben finden. Vielleicht ist ein allgemeines Grundeinkommen eine Lösung.»
«Eins, zwei, drei im Sauseschritt eilt die Zeit – wir eilen mit», dichtete Wilhelm Busch Ende des 19. Jahrhunderts. Auf die heutige Zeit übertragen wäre das Wort «Zeit» durch «Innovation» zu ersetzen. Neue Entwicklungen nehmen exponentiell zu, Innovationen und Technologien treten in immer kürzeren Zyklen auf. Wir leben in einer Zeit des Umbruchs mit Beschleunigungsraten, die wir uns bald gar nicht mehr werden vorstellen können. Dennoch ist es wichtig, an Amaras Gesetz zu erinnern: «Wir neigen dazu, die kurzfristige Wirkung einer Technologie zu überschätzen und die langfristige Wirkung zu unterschätzen.»
Der Mensch war schon immer gut im Entwickeln und Nutzen von Werkzeugen, vom Faustkeil bis zur KI. Werkzeuge bestimmen die Prozesse und damit die Arbeitsweise: vom Plan zu Daten zur Fertigung. Die Komplexität wird zunehmen, die Werkzeuge wachsen mit. Unsere Kompetenzen dafür sollten das auch tun.
Christoph Burkhardt, Experte für Innovation und digitale Technologien, fasst es so zusammen: «Lernen ist eine entscheidende Überlebensstrategie und wird weder verschwinden noch abnehmen, sondern umso wertvoller werden, je mehr Technologien und Werkzeuge uns vorgestellt werden.»
Dann können wir uns auch wieder einen Reim darauf machen.
*Johannes Herold war bis März 2024 Leiter Weiterbildung bei CRB und arbeitet jetzt als freiberuflicher Autor (schreibweise.jetzt).
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